Unsere Schulgeschichte

Woher stammt die Bezeichnung „Himmelspforte“?

Amplonius Rating de Berka, deutscher Wissenschaftler und Sammler von Büchern studierte Medizin und wurde Doktor der Medizin in Erfurt. Von Mai 1394 bis Januar 1395 war er Rektor in Erfurt. 1412 stiftete er der Stadt Erfurt und deren Universität seine umfangreiche Sammlung. Die Stadt stellte das Haus namens „porta coeli“ (Himmelspforte) in der Michaelisstraße 44  zur Verfügung. Folglich nannte man die Bibliotheca Amploniana auch „Collegium ad portam coeli“. Wegen Baufälligkeit des Gebäudes zog man 1767 in die Marktstraße 6 um. Dieser Neubau entstand wenige Jahre zuvor an der Stelle der alten Stadthalterei.

Gründung als Privatschule

1820 gründete Dr. E. S. Unger, Privatdozent der Mathematik an der Erfurter Universität, eine Privatschule im „Haus zum goldenen Fass“ in der Futterstraße 5. Über die Grenzen der Stadt hinaus wurde die Schule durch ihre Erfolge bekannt. 1834 erreichte sie den Status einer „Privaten Realschule“. Im April 1844 wurde sie auf Beschluss der Erfurter Stadtverordnetenversammlung mit der evangelischen Knabenoberschule zur sechsklassigen Realschule zusammengelegt und zog in das Gebäude in der Barfüßerstraße 22. Unter Führung von Dr. Carl Ferdinand Koch als Schulleiter wurde aus der Schule ein Realgymnasium. Aus anfänglich 209 Schülern wurden 548 Schüler im Jahre 1859. Aufgrund ihrer anhaltenden Erfolge wurde sie eine „Realschule erster Ordnung“ unter Verwaltung des Provinzial-Schulkollegiums Magdeburg. 1870 erhielt die Schule das Recht, nach bestandener Reifeprüfung Abiturzeugnisse auszustellen. Die Verstaatlichung der Schule erfolgte 1885 unter der Bezeichnung „Königliches Realgymnasium zu Erfurt“. Schulleiter wurde Prof. Dr. phil. Dr. theol. Friedrich Zange. Mit dem Umzug der Schule in die Marktstraße 6 übernahm sie – vorerst inoffiziell – den Namen „Himmelspforte“. Von 1918 bis 1924 war Dr. Richard Schenk Schulleiter. 1925 trat Konrad Franke als Leiter der Schule an. Seinen Bemühungen war es zu verdanken, dass die Schule 1928 den Namen „Staatliches Realgymnasium zur Himmelspforte“ bekam. Durch gute Verbindungen zum Magdeburger Provinzial-Schulkollegiums gelang es ihm, die Planungen für den Schulneubau entscheidend voranzutreiben. Nachdem 1928 in der Gustav-Freytag-Straße 65 der Grundstein gelegt wurde, zog die Schule im April 1930 um. In der Marktstraße 6 entstand eine Schule für die ärmsten Teile der Bevölkerung.

 

Der aktuelle Schulname

1951 wurde die Schule in „Heinrich-Mann-Oberschule“ umbenannt. Den Namen trug sie bis zur Reform des Schulsystems im Zuge der deutschen Wiedervereinigung 1991. Aus der Schule wurde das Staatliche Gymnasium 5. Am 01. März 1993 wurde ihr der Name „Heinrich-Mann-Gymnasium“ verliehen. Im Sommer 2005 erfolgte die Zusammenlegung mit dem „Albert-Einstein-Gymnasium“ als Staatliches Gymnasium 5. Der Schulname musste neu gefunden werden. Im September 2005 beschloss die neue Schulkonferenz, dass die Schule in Erinnerung ihrer langen Tradition fortan den Namenszusatz „Zur Himmelspforte“ tragen sollte. Im März 2006 verlieh in einer Feierstunde der damalige Oberbürgermeister Manfred O. Ruge der Schule den Namen Heinrich-Mann-Gymnasium Erfurt, Staatliches Gymnasium „Zur Himmelspforte“. Manfred O. Ruge war selbst Schüler dieser Schule. 2008 erfolge erneut eine Schulzusammenlegung mit dem „Buchenberggymnasium“, das erst zuvor mit dem „Häßlergymnasium“ fusioniert hatte.